Ein weiteres, von Hitze geprägtes, aber äußerst erfolgreiches Wochenende haben die U16 Mädchen aus der Granitstadt hinter sich gebracht. Am Samstag und Sonntag wurden die Bayerischen Einzelmeisterschaften der U23/U16 in Ingolstadt ausgetragen, über 600 Teilnehmer aus 145 Vereinen beteiligten sich bei Temperaturen im Schatten von bis zu 39 Grad.
In der Mittagshitze war Luise Wolfschmitt im Dreisprung aktiv, und sie machte ihre Sache sehr gut. Mit einer Steigerung ihrer persönlichen Bestweite (PB) auf jetzt 10,03m gelang ihr ein schöner 6. Platz. Noch während des Dreisprungs startete auch schon der Hochsprung, die zweite Disziplin, für die sich Luise qualifiziert hatte. Die Anfangshöhe von 1,40m bereitete ihr keine Probleme, dann machten sich aber die großen Temperaturen bemerkbar und sie schaffte die nächste Höhe leider nicht mehr. So blieb es auch beim 7. Platz, der sie nicht ganz zufrieden stellte. Leni Wehrmann startete im 100m Sprint, mit 13,77sek. war sie nicht zufrieden, aber nicht so saubere Lauftechnik hat eine bessere Zeit verhindert.
Für Rebecca Nowotni, Franziska Schlichting und Luisa Donaubauer standen am Samstag die 80m Hürden auf dem Zeitplan. Rebecca gelang ein passabler Lauf mit 13,28sek., sie hatte aber durch eine Verletzung keine Chance auf eine bessere Zeit. Luisa zeigt weiterhin aufsteigende Form und mit einer neuen Bestleistung von 12,69sek. durfte sie im B-Finale noch einmal starten. Hier war sie bis zur letzten Hürde in Führung und auf dem Weg zur erneuten Steigerung, aber ein Hänger an der letzten Hürde verhinderte den Laufsieg. So blieb die Uhr bei 12,81sek, stehen und in der Endabrechnung wurde es Platz 12. Franziska Schlichting absolvierte ihren Vorlauf mit zwei kleinen Hängern an den ersten Hürden und konnte als Erste ins Ziel austrudeln, trotzdem war es schon die Einstellung ihrer PB mit 12,08sek. Im Finale der besten sechs W14-Mädchen gab es das erwartete Duell mit ihrer Dauerkonkurrentin Enea Kujath vom TV Geisenfeld, die im Vorlauf mit 12,07sek. ebenfalls eine PB rannte. Mittlerweile war es so heiß, dass die Kampfrichter Handschuhe verteilten, damit die Mädchen sich die Startblöcke einstellen konnten, so sehr hatte sich das Metall aufgeheizt. Davon unbeeindruckt lieferten sich die beiden Favoritinnen ein Wahnsinns-Rennen. Die Hauzenbergerin hatte den besseren Start und war bis zur vorletzten Hürde etwa einen halben Meter vorne, dann setzte Kujath zum Endspurt an und schaffte es tatsächlich noch, Schlichting abzufangen. In der Endabrechnung fehlte Franziska Schlichting dann die Winzigkeit von 0,01 Sekunden zum Sieg. Die Zeiten von 11,78sek. für Kujath und 11,79sek. für Schlichting bei regulärem Rückenwind von 1,1m/s bedeuten auch Platz zwei und drei in der deutschen Rangliste. Die Enttäuschung über die knappe Niederlage war schon groß, aber die Chance zur Revanche ergab sich schon am nächsten Tag beim Weitsprung. Wieder waren die beiden die Favoritinnen, doch auch Luisa Donaubauer wollte ein Wörtchen um die Medaillen mitreden. Luisa startete auch mit 4,95m gut in den Wettbewerb, konnte sich aber nur noch auf 4,98m steigern und damit blieb ihr Platz 5. Franziska Schlichting setzte eine erste Marke mit 5,31, im dritten Versuch steigerte sie sich auf tolle 5,45m. Das war die Führung, und da nach dem Vorkampf die besten acht in umgekehrter Reihenfolge springen, konnte sie immer auf die Sprünge der Konkurrentinnen reagieren. Das war aber nicht mehr nötig, obwohl Kujath im letzten Versuch mit einem Satz auf 5,43m noch ganz nah an den Sieg sprang. So holte sich eine überglückliche Franziska eine weitere Medaille an diesem Wochenende ab, diesmal in der Farbe Gold.
Lange Zeit zum Freuen war aber nicht, denn zum Abschluss des Wettkampfes stand noch die 4x100m Staffel auf dem Programm, für die sich die Besetzung Leni Wehrmann, Rebecca Nowotni, Luisa Donaubauer und Eva Mütze im letzten Moment qualifiziert hatte. Durch die Verletzung ausgebremst, startete Rebecca nicht, aber Franziska Schlichting konnte als Schlussläuferin eingesetzt werden. 28 Mädchenstaffeln hatten im Vorfeld gemeldet, das TVH-Quartett hatte die 24. Meldezeit mit 53,28sek. Letztendlich starteten 24 Besetzungen in vier Vorläufen und nur sechs sollten es ins Finale schaffen. Mit der Bahn 1 hatten die Hauzenbergerinnen nicht die beste Bahn, aber das hielt sie nicht davon ab, ihre Meldezeit mit guten Staffelwechseln um über zwei Sekunden auf 51,35sek. zu steigern und als Sechste völlig überraschend ins Finale zu sprinten. Bereits 45 Minuten später liefen sie dort wiederum auf Bahn 1 und holten sich mit einer enorm starken Franziska Schlichting im Endspurt Platz fünf mit 51,20sek.