Berlin-Marathon 24. September Christian Blöchl-Wagner – das persönliche Laufhighlight der bisherigen Karriere

Seit ich am 22. Juni für die Auswahl der Bundespolizei als einer von 6 Starter für die Deutsche Polizeimeisterschaft im Marathon, im Rahmen des Berlin Marathons am 24. September 2023 nominiert wurde, fieberte ich auf diesen einen Tag hin. Ich hatte mir vorgenommen, dass dieser Berlin Marathon leistungsmäßig der bisherige Höhepunkt meiner doch noch kurzen 3-jährigen Läuferkarriere werden sollte. Deshalb hatte ich mir das ambitionierte Ziel gesetzt, beim Berlin Marathon erstmals eine Zeit von sup 2’40 Std. zu laufen. Ich habe bis dato noch nie nach einem Trainingsplan trainiert und wollte dieses Ziel auch diesmal ohne Trainingsplan alleine schaffen.
Etwas Know How habe ich und Laufsport ist eigentlich auch ziemlich einfach. Das was man hineinsteckt bekommt man am Ende zumeist auch raus. Mir war aber auch klar, dass ich aufgrund meines doch schon höheren Alters eine Menge in die Vorbereitung hineinstecken muss, um mein Ziel zu erreichen. 3 Monate harte Vorbereitung lagen vor mir. Grundlagenläufe, Intervalle, lange Läufe, Tempoläufe und Regenerationsläufe und zusätzlich auch Krafttraining stand jetzt an. Elf Wochen bin ich tagtäglich gelaufen, bis ich mir zu Beginn der Thaperingphase doch auch mal den ersten lauffreien Tag gegönnt habe. Kilometerumfänge von 130 km bis 150 Km wurden Woche für Woche gelaufen, um bestmöglich vorbereitet sein.

Ich kam mit großen Erwartungen nach Berlin, aber diese Veranstaltung hat einfach alles übertroffen. Was für ein toller Lauf, was für eine unglaubliche Stimmung an der Strecke.
Tausende Zuschauer, die während des Rennens immer wieder meinen Namen gerufen und mich angefeuert haben. Sie trugen mich förmlich ins Ziel. Gänsehautfeeling. Fast nicht mit Worten zu beschreiben. Berlin Marathon DANKE dass ich dabei sein durfte!!!
Rennbericht:
Ein nahezu perfekter Lauf bei idealen Bedingungen mit trockenem Wetter mit 14 Grad zum Start um 9:15 Uhr. Ich durfte von den 47912 Läufern gleich in Startblock A, etwa 20  Meter hinter den Eliteläufern, um den Weltrekordhalter Eliud Kipchoge starten.
13 Sekunden nach dem Startschuss konnte ich somit bereits über die Startlinie laufen, um mich auf die 42,195 Km lange Strecke durch Berlin zu machen.
Die Marathonstrecke führt von der Straße des 17. Juni unter anderem am Ernst-Reuther-Platz in Charlottenburg, über die Spree, an der Hasenheide in Neukölln, über den Innsbrucker Platz in Wilmersdorf, über den Hohenzollerndamm und über den Potsdamer Platz zurück durch das Brandenburger Tor ins Ziel. Von Anfang an habe ich sofort meinen Laufrhythmus gefunden. Mein Plan war nicht zu schnell anzugehen und die ersten 10 Km in etwa 37:30 Minuten zu laufen. Meine Zeit bei KM 10 lag bei 37:27 Min. So konnte es weitergehen. Bei Km 20 wollte ich zwischen 1:14 Std. und 1:15 Std. sein. Meine Zeit lag bei KM 20 bei 1:14:35 Std. Halbmarathon bei 1:18:35 Std. und ich war noch völlig locker.
Langsam fing das Rennen für mich an, deshalb habe ich mein Lauftempo etwas erhöht. 36:52 Min. habe ich für die 10 Km von KM 20 – KM 30 gebraucht. Meine Durchgangszeit bei KM 30 lag bei 1:51:26 Std. Ich war hier voll auf Kurs und hab nochmal alles aus mir rausgeholt. 18:19 Min. für die nächsten 5 Km, Zeit 2:09:46 Std. nach 35 Km. Gegen Ende des Rennens wurde es auch für mich richtig hart. Auf die Zähne beisen und mein Tempo halten war jetzt angesagt. Endlich war das Brandenburger Tor zu sehen, dort hindurch das Letzte aus mir rausgeholt, riesige Emotionen auf der Zielgeraden und geschafft 🏁 2:36:35 Std.

Bei der Wertung für die Deutsche Polizeimeisterschaft konnte ich im Einzel Platz 10 sowie mit der Mannschaft Platz 2 erreichen.

Ich habe devinitiv  alles erreicht, was ich mir vorgenommen hatte!
1. Meine PB um 9:25 Min. verbessert
2. Die lt. DLV bis Sonntag gültige deutsche Jahresbestzeit meiner Altersklasse Männer 45 im Marathon von 2:41:20 Std. um 4:45 Min. unterboten
3. Sup 2:40 Std. gefinisht
4. Negativsplit mit zwei Halben in 1:18:35 Std. und dann 1:18:00 Std. gelaufen
5. Einen Schnitt von unter 3:45 Min/km gelaufen, was 2:38:14 Std. gewesen wäre

Laufen ist einfach und doch so schwer

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